Eine randomisierte Phase II Studie zur Untersuchung der Hinzunahme von Carboplatin zu neoadjuvanter Chemotherapie bei Patientinnen mit triple-negativem oder HER2-positivem primärem Brustkrebs (GeparSixto)
Eine Studie der GBG in Zusammenarbeit mit der AGO-B
Einführung
Carboplatin könnte die Aktivität der Taxane bei triple-negativer Erkrankung verbessern, da diese genetisch instabilen Tumore empfindlicher auf DNA-schädigende Substanzen reagieren. Carboplatin könnte auch eine größere Wirksamkeit bei HER2-positiven Tumoren entfalten, da in-vivo Daten die höchste Synergie beim Einsatz von Trastuzumab, Taxanen und Carboplatin nachweisen konnten. Zwei Studien mit dieser 3-fach-Kombination wurden bei fortgeschrittener HER2-positiver Erkrankung durchgeführt, einmal mit Paclitaxel und einmal mit Docetaxel. Während die Studie mit Hinzunahme von Carboplatin zu Paclitaxel/Trastuzumab signifikant bessere Resultate ergab, konnte die Kombination Docetaxel / Carboplatin / Trastuzumab keine Überlegenheit im Vergleich zu Docetaxel/Trastuzumab zeigen. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass durch die Hinzunahme von Carboplatin eine Dosisreduktion des Docetaxel notwendig war, wohingegen die volle Paclitaxeldosis verabreicht werden konnte. Zur Therapie mit Carboplatin, Trastuzumab (+Lapatinib) in Kombination mit einer wöchentlichen Taxanbehandlung als auch in Kombination mit einem Anthrazyklin liegen keine Daten aus randomisierten Studien vor.
Eine Anthracyclin-/Taxan-basierte kombinierte Chemotherapie von mindestens 18 Wochen gilt in der neoadjuvanten Chemotherapie heute als Standard. Bei HER2-positiver Erkrankung wird Trastuzumab parallel zur Chemotherapie verabreicht. Jüngste Daten der Neo-Altto und Neosphere Studie zeigen, dass bei einer zweifachen Blockierung des HER2- Rezeptors durch z.B. Trastuzumab und Lapatinib respektive Pertuzumab im Vergleich zu Trastuzumab alleine signifikant höhere pCR-Raten erreicht werden. Die doppelte HER2-Blockade wird deshalb als zukünftiger Standard bei neoadjuvanten Therapien diskutiert. In einer geplanten Subgruppen-Analyse der GeparQuinto-Studie konnte gezeigt werden, dass bei Patientinnen mit triple-negativen Tumoren durch Hinzunahme von Bevacizumab ein signifikanter Anstieg der pCR-Raten erreicht werden konnte (HR 1.4).
Aufgrund des besseren kardialen Verträglichkeitsprofils im Vergleich zu den konventionellen Anthrazyklinen, könnte das nicht-pegyliert liposomal verkapselte Doxorubicin (NPLD), Myocet® die Kombination von Taxanen, Anthrazykline, Platinsalzen zusammen mit einer zweifachen HER2 Blockade oder mit Bevacizumab ermöglichen.
Aktuelles
Status:
Die Rekrutierung der GeparSixto-Studie ist beendet.
Ein großer Dank nochmals für die Umsetzung der GeparSixto Studie an alle Häuser von der GBG und der AGO-B!
Toprekrutierer:
- 51 Patienten bei Prof. Schneeweiss und Team in Heidelberg
- 37 Patienten bei Prof. Salat und Team in München
- 31 Patienten bei Dr. Rezai und Team in Düsseldorf
- 31 Patienten bei Dr. Zahm und Team in Gera
- 26 Patienten bei Dr. Klare und Team in Berlin
- 22 Patienten bei Dr. Tesch und Team in Frankfurt
Kontakt
Dr. Ioannis Gkantiragas