Einführung
Multizentrische Phase III Studie zum Vergleich einer der beiden adjuvanten Chemotherapien ETC und EC-TX jeweils in Kombination mit Ibandronat oder Beobachtung bei Patientinnen mit nodalpositivem Mammakarzinom.
Eine Intergroup-Studie der AGO.
Aktuelles
Die GAIN-Studie ist geschlossen. Rekrutierungsende 24.07.2008. In diese Studie sind 3023 Patientinnen eingeschlossen.
Die letzte Patientin wurde am 24.07.2008 von dem Zentrum 505 Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern eingebracht.
Design
Prospektive, multizentrische, kontrollierte, offene, randomisierte Studie der Phase III mit einem 2x2 faktoriellem Design.
Insgesamt sollen 3000 Patientinnen (d.h. je 1500 Patientinnen pro Arm für ETC und EC-TX sowie 2000 Patientinnen für Ibandronat-Behandlung und 1000 für Beobachtung) in die Studie aufgenommen werden.
Rationale
Alle Patientinnen werden randomisiert zu den Chemotherapien ETC oder EC-TX:
ETC:
- Epirubicin* 150 mg/m² i. v. Tag 1, q 15 für 3 Zyklen. Anschließend:
- Paclitaxel (Taxol®) 225 mg/m² i.v. Tag 1, q 15 für 3 Zyklen. Anschließend:
- Cyclophosphamid 2000 mg/m² i.v. Tag 1, q 15 für 3 Zyklen.
EC-TX:
- Epirubicin* 112,5 mg/m² i.v. Tag 1 q 15 in Kombination mit Cyclophosphamid 600 mg/m² i.v. Tag 1 q 15 für 4 Zyklen.
- Anschließend:
- Paclitaxel (Taxol®) 67,5 mg/m² i.v. Tag 1, q 8 für 10 Zyklen in Kombination mit Capecitabin 2000 mg/m² p.o. Tage 1-14, q 22 für 4 Zyklen
Darüber hinaus werden Patientinnen im Verhältnis 1:2 zu Beobachtung oder Ibandronat 50 mg / Tag oral für 2 Jahre randomisiert.
Patientinnen in Behandlungsarmen ETC und EC erhalten als primäre Prophylaxe Pegfilgrastim.
Alle Patientinnen werden zu einer primären Prophylaxe mit Epoetin beta oder Darbepoetin alfa pro Zentrum zu gleichen Teilen zugeteilt.
Radiotherapie sowie endokrine Behandlung werden gemäß aktuellen Standardempfehlungen von der AGO Organkommission "Mamma" durchgeführt.
*Verabreichung von Epirubicin wird über einen zentralen Venenkatheter oder ein Portsystem empfohlen.
Effektivitätsanalyse
Eine "Intent-to-Treat" (ITT)-Analyse wird für alle Patientinnen durchgeführt. Zusätzlich wird eine Per-Protocol-Analyse aller protokollgemäß behandelten Patientinnen durchgeführt.
Zielkriterien
Primäre Studienziele
- Vergleich des krankheitsfreien Überlebens nach einer Adjuvanten Chemotherapie mit ETC (Arm A1) oder mit EC-TX (Arm A2) von Patientinnen mit nodal positivem frühem Mammakarzinom.
- Vergleich des krankheitsfreien Überlebens nach 2 Jahren Behandlung mit (Arm B1) oder ohne (Arm B2) Ibandronat von Patientinnen mit nodal positivem frühem Mammakarzinom.
Sekundäre Studienziele
- Vergleich des Gesamtüberlebens zwischen den Behandlungsarmen A1 vs. A2 und B1 vs. B2
- Vergleich bzw. Ermittlung der Compliance in jedem Behandlungsarm A1 vs. A2 und in B1
- Überprüfung und Vergleich der Nebenwirkungen zwischen Behandlungsarm A1 vs. A2 und B1 vs. B2
- Bestimmung der Ansprechrate auf Erythropoese stimulierende Faktoren in den Armen A1 und A2
- Vergleich des Auftretens von sekundären Primärtumoren zwischen Behandlungsarm A1 vs. A2
Ermittlung des krankheitsfreien Überlebens in den Hormonrezeptor-positiven und -negativen Subgruppen und in Subgruppen von Patientinnen mit 1-3, 4-9 oder 10 und mehr befallenen Lymphknoten zwischen Behandlungsarm A1 vs. A2 und B1 vs. B2.
Tertiäres Studienziel
Bestimmung von Prognosefaktoren wie TC oder TP und anderen in Tumorgewebe aus der Primäroperation in Vergleich und in Zusammenhang mit dem Effekt der Studienbehandlung.
Boards
Protocol Board
- Prof. Dr. I. J. Diel, Mannheim
- Prof. Dr. D. Elling, Berlin (NOGGO)
- Prof. Dr. N. Harbeck, München (GBG)
- Prof. Dr. Ch. Jackisch, Offenbach (GBG)
- Prof. Dr. G. von Minckwitz, Frankfurt (GBG)
- Prof. Dr. V. Möbus, Frankfurt (AGO) (Leiter der klinischen Prüfung nach AMG)
- Prof. Dr. Ch. Thomssen, Halle (AGO)
- Prof Dr. M. Untch, Berlin (AGO)
Advisory Board
- Prof. Dr. Bender, Uniklinik, Düsseldorf
- Prof. Dr. J. Dunst, Uniklinik Lübeck
- Prof. Dr. G. Gitsch, Uniklinik Freiburg
- Prof. Dr. F. Jänicke, Uniklinik Eppendorf, Hamburg
- Prof. Dr. M. Kaufmann, Uniklinik Frankfurt
- Prof. Dr. M. Kiechle, Klinikum rechts der Isar der TUM, München
- Prof. Dr. R. Kimmig, Uniklinik Essen
- Prof. Dr. R. Kreienberg, Uniklinik Ulm
- Prof. Dr. U. Wagner, Uniklinik Marburg