Patientinnen

Informationen für Frauen mit Brustkrebs

Eine Brustkrebsdiagnose ist für die meisten Frauen zunächst ein Schock. Doch im Frühstadium entdeckt, ist Brustkrebs heutzutage meist heilbar.

Für die Behandlung orientieren sich Ärztinnen und Ärzte an medizinischen Leitlinien, in denen ein Expertengremium Empfehlungen zu den bestmöglichen Therapien gibt. Die Behandlung wird für jede Patientin individuell geplant und bei Bedarf immer wieder angepasst.

Darüber hinaus werden klinische Studien durchgeführt, um neueste Behandlungsansätze, innovative Medikamente zu prüfen und um die Brustkrebsbehandlung kontinuierlich zu verbessern. Wenn Sie an einer klinischen Studie teilnehmen, werden Sie sehr engmaschig betreut.

Ist die Teilnahme an einer Studie für mich richtig?
Klinische Studien: Warum werden sie gemacht und sollte ich daran teilnehmen?
WAS ist eine klinische Studie?

In klinischen Studien werden neue Behandlungen geprüft. Untersucht wird, wie wirksam, sicher und verträglich sie sind.

WARUM macht man klinische Studien?

Das Ziel klinischer Studien ist es, wirksamere Therapien zu finden.

WAS hat die GBG damit zu tun?

Die Ärztinnen und Ärzte der GBG Studiengruppe entwickeln neue Studienkonzepte, die dann von von der GBG Forschungs GmbH durchgeführt werden.

Ist die Teilnahme an einer Studie etwas für MICH?

Die Teilnahme an einer Studie ist eine individuelle Entscheidung. Sammeln Sie zunächst alle Informationen, die Sie dafür brauchen.

WOHIN kann ich mich wenden, wenn ich an einer Studie interessiert bin?

Wenn Sie an einer Studien-Teilnahme interessiert sind, wenden Sie sich bitte an Ihre/n Frauenärztin/Frauenarzt oder Ihr Brustzentrum.

WAS kann ich noch für mich SELBST TUN?

Achten Sie auf sich und ihren Körper. Bewegung und gesunde Ernährung können unterstützen.

Mit Hilfe von klinischen Studien kann man herausfinden, wie gut ein Arzneimittel wirkt, wie groß sein Nutzen ist und wie verträglich es ist. Der neue Wirkstoff wird dabei meist mit der bisherigen Standardtherapie verglichen. Ob eine Patientin im Rahmen der Studie den neuen, zu testenden Wirkstoff oder die Standardtherapie bekommt, wird nach dem Zufallsprinzip entschieden. 

Klinische Studien werden durch international anerkannte Fachärztinnen und -ärzte an spezialisierten Brustkrebszentren und Kliniken durchgeführt. Dabei werden neueste Behandlungsarten und Wirkstoffe geprüft, um die Therapie von Brustkrebspatientinnen kontinuierlich zu verbessern. Ziel ist es, zunehmend individuellere und wirksamere Therapien zu finden.

Kurzversion: Klinische Studien dienen dazu, neueste Behandlungsarten und Wirkstoffe zu prüfen, um die Therapie von Frauen mit Brustkrebs kontinuierlich zu verbessern. Patientinnen, die an einer Studie teilnehmen, profitieren frühzeitig von innovativen Therapieverfahren.

Klinische Studien tragen zum Fortschritt der Brustkrebsbehandlung bei. Sie helfen, für Frauen mit Brustkrebs neue, wirksamere, individuellere und sicherere Behandlungen zu entwickeln und auch Patientinnen zu identifizieren, bei denen bestimmte Behandlungen keinen zusätzlichen Nutzen bringen. 

Die Ergebnisse bisheriger Studien haben dazu geführt, dass mittlerweile ein sehr breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung steht. 

Wer an einer Studie teilnimmt, leistet daher einen wichtigen Beitrag dazu, die Brustkrebstherapie insgesamt weiter voranzutreiben – insbesondere auch für Frauen, die die Diagnose Brustkrebs in der Zukunft erhalten werden.

Kurzversion: Klinische Studien tragen dazu bei, zunehmend individuellere und wirksamere Therapien für Brustkrebs-Patientinnen zu finden. Sie treiben den wissenschaftlichen Fortschritt voran und helfen auf diese Weise vielen Frauen, die die Diagnose Brustkrebs in der Zukunft erhalten werden.

Die GBG setzt sich aus führenden Fachärztinnen und -ärzten an deutschen Universitätskliniken zusammen. Als Studiengruppe entwickeln sie neue Studienkonzepte, die dann von der GBG Forschungs GmbH umgesetzt werden. Die GBG Forschungs GmbH widmet sich bereits seit über 20 Jahren der kontinuierlichen Verbesserung der Behandlung von Brustkrebs-Patientinnen.

Die GBG ist die größte deutsche Brustkrebs-Studiengruppe und führt klinische Studien in allen Stadien der Brustkrebserkrankung durch. Sie kann mittlerweile auf die wissenschaftliche Erfahrung aus über 115 klinischen Studien und mehr als 67.000 teilnehmenden Patientinnen zurückgreifen.

Finanziert werden die Studien der GBG Forschungs GmbH durch öffentliche Mittel, Stiftungen, Spenden und durch die forschenden Arzneimittelhersteller. Sie ist ein unabhängig agierendes, akademisches Brustkrebs-Forschungsinstitut.

Als GBG verfolgen wir den Anspruch: Heilung durch Innovation, Kompetenz und Partnerschaft.

Kurzversion: Die GBG ist die größte Brustkrebs-Studiengruppe in Deutschland. Sie besteht aus international anerkannten Fachärztinnen und -ärzten aus Universitätskliniken. Sie hat langjährige Erfahrung und widmet sich bereits seit über 20 Jahren der kontinuierlichen Verbesserung der Behandlung von Brustkrebs. 

Während eine Frau lieber die Standardtherapie wahrnimmt, die mit weniger Terminen verbunden ist und sich besser in den Alltag integrieren lässt, ist eine andere an neuesten Entwicklungen interessiert und bereit, den mit Studien verbundenen Reise- und Organisationsaufwand auf sich zu nehmen. Dadurch hat sie Zugang zu neuen Behandlungen und Verfahren. 

Im Rahmen einer klinischen Studie haben Frauen mit Brustkrebs die Chance, innovative Behandlungsmethoden zu erhalten, die es bisher (noch) nicht gibt. Möglicherweise können durch neue Therapieverfahren bessere Ergebnisse erzielt werden als durch aktuelle Standardtherapien. Es ist jedoch auch möglich, dass die neue Behandlung weniger wirksam ist als die standardmäßig eingesetzte. 

Klinische Studien werden durch spezielle Teams durchgeführt, die aus Fachärztinnen und Fachärzten für Gynäkologie, Onkologie, Strahlentherapie, Pathologie, Anästhesie und gegebenenfalls weiteren Spezialistinnen und Spezialisten bestehen. Sie erfolgen nach streng kontrollierten Qualitätsmaßstäben und Richtlinien. Unabhängig von der Therapie werden alle Teilnehmerinnen während der Studie medizinisch engmaschig überwacht, untersucht und betreut.

Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat Informationen für alle zusammengestellt, die eine Teilnahme an einer Studie erwägen: https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/klinische-studien

Kurzversion: Es gibt mehrere Wege zu einer geeigneten, bestmöglichen Behandlung zu kommen: Sie können an einer klinischen Studie teilnehmen oder sich für die aktuelle Standardtherapie entscheiden. 

Wenn Ihre Diagnose durch alle notwendigen Voruntersuchungen gesichert ist oder Sie bereits gegen Brustkrebs in der Vergangenheit behandelt wurden und Sie an einer klinischen Studie teilnehmen möchten, besprechen Sie sich zunächst mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen. Hier sind Sie am besten aufgehoben, da dort Ihr individueller Fall am ehesten beurteilt werden kann.  

Auch kann sie oder er helfen, die für Sie geeignete Studie zu finden. 

Aktuell offene Studien, an denen Patientinnen in frühen oder späteren Erkrankungsphasen teilnehmen können: Zu den Studien

Weiterführende Links: 

www.clinicaltrials.gov 

https://euclinicaltrials.eu

www.clinicaltrialsregister.eu 

Kurzversion: Gehen Sie die nächsten Schritte, um möglicherweise an einer passenden Studie teilzunehmen.  

Sie haben bereits einige Informationen sammeln können, wissen für sich Bescheid, wie es mit Ihrer Therapie weitergeht – und dennoch möchten Sie noch mehr für sich und Ihre Gesundheit und Ihr seelisches Wohlbefinden tun? Hier sind einige Möglichkeiten aufgelistet, die Sie in Ihrer Situation unterstützen können. 
Generell ist wichtig, dass Sie alle Verfahren, die Sie selbst oder auf Anraten anderer anwenden möchten, zuvor mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen.

  • Körperliche Aktivität wie Sport 
  • Beratung bei einem psycho-onkologischen Dienst der Brustkrebszentren 
  • Achtsamkeitsübungen wie MBSR 
  • Meditation 
  • Akupunktur 
  • Yoga 
  • Tai-Chi/Qigong 

Eine begleitende, komplementär-medizinische Behandlung ist nur über ein ärztlich geleitetes individualisiertes, multimodales Konzept zu empfehlen (Ernährung, Bewegung, ergänzende Therapien). Ziel ist es, die eigene Lebensqualität zu verbessern und mögliche Schmerzen zu lindern. 

Unabhängig von der Studienteilnahme ist ein weitgehender Verzicht auf Nahrungsergänzungsmittel zu empfehlen (außer Vitamin D).

Weiterführende Links: 

https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/index.php  

https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien/brustkrebs/ 

https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/brustkrebs-frueh 

https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/brustkrebs-metastasiert

https://www.ago-online.de/fuer-patienten 

Kurzversion: Neben einer Studienteilnahme können Sie noch mehr für sich tun. Das reicht von Bewegungsangeboten über Ernährung bis hin zu Entspannungsmethoden und psychologischer Unterstützung.  

Q&A

Mit zuletzt rund 71.375 Neuerkrankungen jährlich ist Brustkrebs mit Abstand die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa ein Prozent aller Neuerkrankungen betrifft Männer.

Etwa eine von acht Frauen erkrankt im Lauf ihres Lebens an Brustkrebs. Fast drei von zehn sind bei der Diagnosestellung jünger als 55 Jahre.

Brustkrebszentren sind auf die Therapie und Betreuung von Menschen mit Brustkrebs spezialisiert. Sie sind meist in einer Klinik angesiedelt und verfügen über Fachleute aus verschiedenen Disziplinen, die gemeinsam die Behandlung und Betreuung planen und durchführen. Die Zertifizierung von Brustkrebszentren gewährleistet die Qualität der Behandlung, durch regelmäßige Kontrollen externer Gutachter.

Klinische Studien werden nach internationalen Standards geplant und ihre Qualität von zuständigen Oberbehörden und Ethikkommissionen vorab überprüft. Für die korrekte Durchführung sind Studienleiter verantwortlich, die Erfahrung auf dem entsprechenden Gebiet nachweisen müssen.

Um Therapien miteinander vergleichen zu können, werden Patientinnen in der Regel zufällig (randomisiert) einer Behandlungs- oder Kontrollgruppe zugeteilt.

In der Krebsmedizin wird häufig die Standardtherapie mit einer neuen Therapie verglichen. Wenn möglich, erfolgt eine Verblindung, d. h. dass die Patientinnen – und bei doppelter Verblindung auch ihre Ärztinnen und Ärzte – nicht wissen, wer die neue oder die Standardtherapie bekommt, damit die Erwartungshaltung von Patientin und Arzt die Ergebnisse nicht verfälschen kann. Während der ganzen Studie erfolgt eine engmaschige Betreuung und medizinische Überwachung. Mehr zu klinischen Studien in der Krebsmedizin erfahren Sie bei der Deutschen Krebshilfe.

Eine Brustkrebsdiagnose in der Schwangerschaft ist eine sehr schwierige Erfahrung. Zum Glück ist die Erkrankung auch in der Schwangerschaft meist gut behandelbar, ohne das Kind zu gefährden. 

Eine Patientin hat uns gebeten, ihre Erfahrungen zu veröffentlichen, um andere Betroffene in dieser Situation zu unterstützen.

17.12.2021

Zum Zeitpunkt der Brustkrebs-Diagnose war ich 32 Jahre alt und hatte eigentlich nur den Kinderwunsch eines zweiten Kindes im Blick. Es erscheint daher nahezu schicksalhaft, dass sich kurz nach der Diagnose eine Eizelle eingenistet hat und ich neun Monate später ein zweites gesundes Kind gebären durfte. Dieser Erfahrungsbericht soll Frauen Zuversicht und Mut geben, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.

Es war ein Freitag, als ich bei der Ultraschalluntersuchung im Kinderwunschzentrum erfahren habe, dass sich eine Eizelle eingenistet hatte. Ich habe das gesamte Wochenende damit verbracht, Veröffentlichungen zu Brustkrebs in der Schwangerschaft zu lesen, pro- und contra-Argumente zu sammeln und schließlich zu hoffen, dass die Schwangerschaft erhalten werden konnte, auch wenn diese gerade erst begonnen hatte. Am Sonntag schrieb ich schließlich meinem Onkologen eine E-Mail, dessen Antwort mich beruhigen konnte. Er trug den Fall in der Tumorkonferenz der Klinik vor und holte sich zudem externe Expertise ein.

Das darauffolgende Gespräch mit meinem Onkologen nahm mir und auch meinem Mann die größten Befürchtungen. Wir entschieden gemeinsam, dass meine Tumorhistologie aus der Stanzbiopsie den Erhalt der Schwangerschaft erlaubte.

Die brusterhaltende Operation wurde auf den Zeitraum nach der 12. SSW verschoben. So konnten wir beobachten, ob sich die Schwangerschaft stabilisiert – was sie schließlich auch tat. 
Die brusterhaltende Operation erfolgte in der 16. SSW. Ich habe mich bezüglich der Operation sicher gefühlt, da mir alle Ärzte einen vorsichtigen Umgang mit der Schwangerschaft zusprachen. So wurde zum Beispiel die Markierung mit dem radioaktiven Tracer am Tag der Operation vorgenommen, um die Strahlenbelastung zu reduzieren.
Die Histologie des operativ entfernten Tumors, der Oncotype-Test sowie die BlackBox, die die Schwangerschaft mit sich brachte, machten die Überlegung einer Chemotherapie notwendig. Wir haben uns schließlich für die Chemotherapie entschieden. Diese habe ich in der 23. SSW begonnen. Ich habe in der Schwangerschaft 4x EC erhalten. Mein Onkologe sagte damals, dass junge Frauen weniger Nebenwirkungen aufweisen würden. Dies war bei mir zum Glück auch der Fall: keine Übelkeit und kein Erbrechen. An den Therapietagen wurde zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung unseres ungeborenen Kindes durchgeführt. Die Schwangerschaft hat sich normal entwickelt. Die Plazentaversorgung war stets gut. Die Werte unseres Kindes waren im Normbereich.
Die Geburt unseres Kindes wurde schließlich in der 38. SSW eingeleitet, damit die Pausierung zwischen EC und Taxol nicht zu lang werde. Die Ultraschalluntersuchungen haben sich bewahrheitet: Unsere Tochter kam gesund und putzmunter zur Welt.

Aufgrund der Chemotherapie habe ich sie nicht gestillt. Aber sie hat das Baby-Milchpulver sofort akzeptiert und nimmt seither auch gut zu. Alle Kinderarztuntersuchungen zeigen, dass sie ein gesundes Kind ist – ein starkes, tapferes Mädchen.

Nach der Geburt habe ich die Chemotherapie mit 12x Taxol fortgesetzt und befinde mich nun in der Anti-Hormontherapie mit Tamoxifen. Ich bin froh, dass sich unsere Kleine genau zum richtigen Zeitpunkt auf den Weg gemacht hat und wir den Weg gemeinsam gemeistert haben.

Zu Beginn der Chemotherapie habe ich mich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen, in der ich weitere Frauen kennenlernen durfte, die zum Zeitpunkt ihrer Diagnose schwanger waren und gesunde Kinder auf die Welt gebracht haben. Der Austausch mit ihnen hat mir sehr geholfen.

Da mir dieses Wochenende nicht aus dem Kopf geht, an dem ich Veröffentlichungen gelesen habe, nach Erfahrungsberichten gesucht habe und um die Schwangerschaft gebangt habe, war mir besonders daran gelegen, einen eigenen Erfahrungsbericht zu schreiben. Ich möchte euch Zuversicht und Mut zusprechen. Ich habe mich stets bei meinem Onkologen gut aufgehoben gefühlt, der über die Tumorkonferenz der Klinik hinaus externe Expertise eingeholt hatte. Ich war froh darüber, dass meine Therapie an einem onkologischen Zentrum erfolgte, das mit solchen Situationen wie der meinen nicht überfordert war und darüber hinaus die direkte Kommunikation zwischen Onkologen, Gynäkologen und Kinderärzten ermöglichen konnte. Ein persönliches Dankeschön habe ich bereits ausgesprochen und dennoch möchte ich diesen Bericht folgendermaßen abschließen:
Dankeschön an alle mich betreuenden Ärztinnen, Ärzte und Pflegefachkräfte!